Klosterchronik

Gründung im 13. Jahrhundert

1287

Ein Zisterzienserinnenkloster wird durch den askanischen Markgrafen mit Unterstützung des Bischofs Heinrich von Havelberg »bei dem Dorf Techow« gegründet.

1289

Zwölf Nonnen kommen aus dem Kloster Neuendorf bei Gardelegen in der Altmark nach Heiligengrabe.


Ende des 13. bis Mitte des 16. Jahrhunderts

Bau von Kirche und Klausur. Zuerst wird der Ostflügel mit Dormitorium und Kapitelsaal errichtet. Wenig später werden die übrigen Flügel zunächst eingeschossig erbaut. Um 1510 findet die Einwölbung des Kreuzganges statt. Um diese Zeit wird der Kapitelsaal nach Westen verlagert und ebenfalls eingewölbt. Die Nonnen betraten die Nonnenempore der Kirche anfangs über einen hölzernen Gang, später entstand das erste Geschoss über dem südlichen Kreuzgang durch Herunterziehen des Kirchendaches.

1512

Unter Äbtissin Anna v. Rohr wurde der Neubau der Heiliggrabkapelle eingeweiht. Dachstuhl und Giebel wurden 1519 errichtet.

1532

Der 15-teilige Bilderzyklus mit der Legende über die Gründung des Klosters wird, zurückgehend auf einen Druck von 1512, fertig gestellt.

1539

Kurfürst Jochim II. führt die Reformation in Brandenburg ein.

1541 – 1548

Auseinandersetzung zwischen Äbtissin, Nonnen, Kurfürst und Adel über den Fortbestand des Klosters Heiligengrabe und die Annahme der Evang. Kirchenordnung.

1549

Beendigung des Konfliktes: Die Nonnen nehmen die Evang. Kirchenordnung an. Der Konvent zieht wieder in das Kloster ein (7. Mai). Die Vereinbarung zwischen Kloster und Kurfürst werden vertraglich festgehalten.


1636

Während des Dreißigjährigen Krieges werden Teile des Klosters durch Brand und Verwüstungen schwer beschädigt. Die Klosterfrauen fliehen in die befestigte Stadt Wittstock; dort fallen viele der Pest zum Opfer.

Nach Kriegsende kehren nur acht Klosterfrauen mit der Domina Anna v. Rathenow nach Heiligengrabe zurück.


1714

Das Kloster erhält neue Statuten, die der Domina und den Damen weitreichende Rechte einräumen.

1719

Bei einem Brand werden Teile der Klausur und die Kirche stark beschädigt.

1722

Unter der Domina Maria v. Juggard erfolgt die Grundsteinlegung für die Häuser der Stiftsdamen am Damenplatz.

1740

Friedrich II. erhebt das Kloster zum Damenstift und verleiht den Orden »Par grace«. Der Titel »Äbtissin« wird wieder eingeführt.


1838

Das Stiftshauptmannshaus wird auf den Fundamenten eines Vorgängerbaus errichtet.

1840

Friedrich Wilhelm IV. veranlasst die Sanierung der Heiliggrabkapelle, die seit der Reformation als Kornspeicher diente.

1847

Äbtissin Luise v. Schierstedt gründet eine Erziehungsanstalt für »Mädchen aus verarmten adeligen Familien«. Weitere karitative Einrichtungen, wie ein Waisenhaus und eine Armenspeisung, werden gegründet.

1853

Das Kloster wird dem Evangelischen Oberkirchenrat unterstellt und erhält neue Statuten (seit 1953 EKU, seit 2003 UEK).


1904

Wilhelm II. veranlasst die Ausmalung und Ausstattung der Heiliggrabkapelle.

1909

Äbtissin Adolphine v. Rohr unterstützt die Gründung eines Heimatmuseums im Kloster. Ein »Heimat- und Museumsverein« wird gegründet.

1933 – 1945

Die Nationalsozialisen versuchen, die kirchliche Internatsschule in eine Heimschule umzuwandeln, was von der Äbtissin Armgard v. Alvensleben verhindert werden kann.

1945

Die Äbtissin flieht mit den letzten Schülerinnen in den Westen. Acht Stiftsdamen bleiben in Heiligengrabe.


1946

Das Kloster wird zur neuen Heimat der aus Oberschlesien vertriebenen Diakonissen der Friedenshort-Schwesternschaft.

1952

Pastorin Ingeborg Maria Freiin v. Werthern wird in das Amt der Äbtissin eingeführt (Amtszeit bis 1995).

1987

700-Jahr-Feier im Kloster Stift. Das Gästehaus (heute Hotel Klosterhof) wird eingeweiht.


1996

Ein neuer Konvent wird ins Leben gerufen und zwei Stiftsdamen werden eingeführt.

seit 1998

Das Kloster Stift wird als Denkmal von nationaler Bedeutung anerkannt. Die Diakonissen ziehen aus Klausur und Damenplatz aus und die Sanierung der Gesamtanlage beginnt.

Dezember 1998

Das Kloster Stift erhält eine neue Satzung. Darin wird der Stiftshauptmann durch einen Vorstand ersetzt.


2000/2001

Das Stiftshauptmannshaus wird saniert und mit der Ausstellung »Preußens FrauenZimmer« als Museum eröffnet.

2001

Nach sechsjähriger Vakanz übernimmt Dr. Friederike Rupprecht das Amt der Äbtissin

2003

Einführung weiterer Stiftsfrauen

2004

Übernahme der Schirmherrschaft durch Dr. Manfred und Ingrid Stolpe

2007

Fertigstellung der Restaurierung des Erdgeschosses der Abtei mit dem gesamten Kreuzgang. Wiedereinzug in das 1. OG des Westflügels der Abtei

2008

Eröffnung des Museums im Ostflügel der Abtei.

2011

Zentrum der Nagelkreuzgemeinschaft Deutschland.

2011/2014

Einzug der »Gemeinschaftsschule im Kloster Stift« (Träger Verein brausebach e.V.) in das Stiftshauptmannshaus

2015

Verleihung des Verdienstordens des Landes Brandenburg an Äbtissin Dr. Friederike Rupprecht.

2016

Frau Dr. Rupprecht übergit nach 14 Jahren das Amt der Äbtissin, den Äbtissinenstab, an Frau Dr. Schweizer
Dr. Erika Schweizer wird Äbtissin des Kloster Stift
Verleihung des Deutschen Preises für Denkmalschutz die „Silberne Halbkugel“

2017

Eröffnung der neu gestalteten Dauerausstellung „Vom Nonnenchor zum Damenplatz“

2022

Frau Dr. Schweizer übergibt nach 6 Jahren das Amt der Äbtissin, den Äbtissinnenstab, an Frau Dr. Alpermann
Dr. Ilsabe Alpermann wird Äbtissin des Kloster Stift